Manchmal führt das Leben uns auf unerwartete Wege – so auch bei der Künstlerin Nina Groth. Nach persönlichen Herausforderungen entdeckte sie in der Malerei neue Perspektiven, kreativen Ausgleich und eine tiefere Verbindung zu sich selbst. Ihre Werke strahlen eine bemerkenswerte Ruhe aus, während sanfte Farbübergänge und goldene Akzente die Betrachter in ihren Bann ziehen. Strukturen präsentieren sich je nach Lichteinfall immer wieder neu. Was einst als Experiment begann, entwickelte sich schnell zu einer Leidenschaft – heute sind ihre Werke in privaten Sammlungen weltweit zu finden. Nina Groths Kunst ist ein Spiel aus Intuition, Material und Tiefe, das berührt und fasziniert. Ich habe mit ihr über ihren Weg, die Kunst, und die Stimmung gesprochen.
Wie bist du zur Kunst gekommen?
Ursprünglich habe ich alte Möbel restauriert. Während der Coronazeit gab es eine spezielle Farbe, die ich brauchte, plötzlich nicht mehr. Sie war einfach nicht lieferbar. Da ich aber viele Acrylfarben zu Hause hatte, kam mir die Idee, einfach selbst Kunst für mein Zuhause zu erschaffen. Anfangs habe ich mir Videos angesehen, um Inspiration zu finden, und überlegt, welche Bilder ich mir aufhängen würde. Dann habe ich angefangen zu malen – ganz intuitiv, so wie es mir gefällt.
Benötigst du eine besondere Stimmung, um deinen Fokus zu finden?
Mein Kopf ist immer voller Ideen. Wichtig ist für mich, dass ich Ruhe habe, wenn ich male. Bevor ich beginne, wähle ich aus, welche Idee ich umsetzen möchte. Was will ich heute ausprobieren? Welche Technik möchte ich testen? Die Inspiration kommt oft aus dem Alltag – zum Beispiel entdecke ich interessante Strukturen auf der Straße und versuche, diese Effekte in meine Bilder einzubringen.
Wo entsteht deine Kunst?
Meine Bilder entstehen in meinem Atelier zu Hause. Angefangen habe ich in einem Kellerraum, doch nach zwei Jahren habe ich mein Atelier nach oben verlegt. Dort habe ich mehr Licht und Platz, um mich kreativ auszuleben.
Was bringt dir persönlich die Malerei?
Totale Ruhe und Entspannung – das ist für mich das Wichtigste. Früher war ich ein sehr unruhiger und nervöser Mensch. Doch wenn ich male, bin ich vollkommen im Moment. Meine Gedanken sind nicht bei Alltagsproblemen oder Terminen, sondern nur bei der Kunst.
Worum geht es in deinen Werken?
Hauptsächlich um Landschaften und den Kosmos. Ich bin fasziniert von Planeten und dem Mond. Strukturen spielen ebenfalls eine große Rolle in meinen Bildern. Ich arbeite mit unterschiedlichen Materialien wie Marmormehl, Sumpfkalk, Sand, Kaffee oder Tee. Es muss etwas im Bild passieren – ich möchte es nicht nur sehen, sondern auch fühlen können. Die verschiedenen Texturen verleihen meinen Werken Tiefe und machen sie lebendig.
Was ist für dich gute Kunst?
Gute Kunst löst etwas in mir aus – sie berührt mich auf eine besondere Art und Weise. Ich persönlich liebe abstrakte Kunst, weil sie Raum für Interpretation lässt und Emotionen auf eine ganz individuelle Weise anspricht.
Beeinflussen dich andere Künstler?
Ich schaue mir viele Werke anderer Künstler an und entdecke oft beeindruckende Kunst. Doch meine eigene Arbeit entsteht immer aus mir selbst heraus. Ich versuche, meinen ganz eigenen Stil zu bewahren und „mein Ding zu machen“.
Dein Mantra?
Glaub an dich!