Naturkundemuseum
Das Naturkundemuseum (das Ottoneum) enthält erhalten gebliebene Stücke aus der landgräfliche Raritätenkammer, Sammlungen zur Erdgeschichte und der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Man findet hier den „Goethe-Elefanten“, das Herbarium vivum von Caspar Ratzenberger, die Schildbachsche Holzbibliothek, das Richelsdorfer Gebirgsschränkchen (ein frühes Beispiel für die Ausstellungskultur in einem öffentlichen Museum), in einer über sieben Meter breiten Lebensrauminszenierung eine verdichtete Zusammenschau in der Fuldaaue vorkommender Pflanzen und Tiere, eine geologische Zeitreise und ein Walddiorama (den Nachbau eines Buchenwaldes mit typischen Pflanzen und Tieren).
Das Ottoneum wurde 1604/1605 von Wilhelm Vernucken im römischen Stil als Schauspielhaus erbaut. Es war das erste feste Schauspielhaus des Kontinents. Auf ihren Reisen von London nach Prag gastierte hier die Shakespeare Company. Es wurde 1696 zur Kunstkammer umgestaltet und diente danach als Gießhaus, als Soldatenkirche, war nacheinander Sitz des „Collegium Carolinum“, des Kadettenhauses und des Steuerkollegs. Seit 1884 wird es als städtisches Naturkundemuseum genutzt.