Friedericianum
Auch zwischen den documenta-Ausstellungen sollte zeitgenössische Kunst einen Platz in Kassel haben. Das Museum Fridericianum wird deshalb seit 1988 als Ort für wechselnde Ausstellungen genutzt.
Nach Veit Loers hat René Block 1997 die künstlerische Leitung des Fridericianum übernommen und wurde 2008 von Rein Wolfs abgelöst. Ab 2013 stand das Fridericianum unter der Leitung von Susanne Pfeffer. 2018 hat Moritz Wesseler diese Aufgabe übernommen. Während der Ausstellungszeit lädt die Kunsthalle Fridericianum jeden Mittwoch um 17.00 Uhr zu Themenführungen, Vorträgen und Diskussionsrunden mit den Kuratoren und Künstlern ein.
Das Museum Fridericianum wurde von Simon Louis du Ry in der Zeit von 1769-1779 erbaut. Zweck war es, die an verschiedenen Stellen untergebrachte Kunstsammlung und die im Marstall befindliche Bibliothek des Landgrafen an einer Stelle zu vereinigen. Das Museum wurde nach pariser Vorbild (Antiquitätenkabinett) in vier Abteilungen untergliedert: das Medaillen- und Antiquitätenkabinett, die Mineralien- und Naturaliensammlung, das Observatorium mit einer Sammlung von mathematischen und physikalischen Instrumenten und die Bibliothek. Als Sternwarte wurde der Zwehrenturm benutzt. Im zweiten Weltkrieg wurde auch das Fridericianum nicht verschont, ein grosser Teil der landgräflichen Bibliothek wurde durch Feuer zerstört. Das Fridericianum gilt als ältester Museumsbau des Kontinents.