Elvar Örn Jonnson muss sich gegen Magnus Saugstrup (rechts) und Antonio Serradilla behaupten. Foto: Alibek Käsler/nh

Die MT Melsungen hat im Spitzenspiel der DAIKIN Handball-Bundesliga denkbar knapp verloren. Die Nordhessen unterlagen dem SC Magdeburg 28:29 (13:16).

Am 20. Spieltag der Handball-Bundesliga hat es die MT Melsungen nach gefühlter Ewigkeit mal wieder erwischt. Beim Deutschen Meister SC Magdeburg verlor der Tabellenführer hauchdünn 28:29 (13:16). Nach beherztem Auftritt verließen die Nordhessen erhobenen Hauptes das Spielfeld.

Gipfeltreffen also vor 6.600 Zuschauern in der ausverkauften Getec-Arena, und die Gastgeber legten mit Felix Claar und Matthias Musche vom Siebenmeterstrich einen Blitzstart hin – 2:0, da waren keine zwei Minuten gespielt. Die Gäste aus Nordhessen antworteten direkt in Person von Ian Barrfuet, der ebenfalls per Siebenmeter verwandelte, sowie Dainis Kristopans, der seinen ersten von vier Treffern in der ersten Hälfte erzielte.

In der Folge begann das Spiel: Wer findet am besten die Lücken in der gegnerischen Deckung? Beide Abwehrreihen standen im Fokus, wobei sich die MT-Offensive im Verlauf der ersten 30 Minuten schwerer tat. Leichte Vorteile lagen beim SCM, der sich nach und nach absetzte, auch weil Claar nicht zu stoppen war. Mit seinem zweiten Treffer markierte der Schwede das 10:7 (18. Minute).

MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo reagierte und beorderte Adam Morawski für den glücklosen Nebojsa Simic ins Tor, im Angriff versuchte es die MT mit einem siebten Feldspieler – dennoch mussten die Nordhessen alles aufbringen, um zu einem Tor zu kommen. Zumal der eingewechselte Nikola Portner im Tor der Magdeburger direkt auftrumpfte, zuerst einen Strafwurf von Barrufet parierte (22.) und kurz danach einen Versuch über außen von Timo Kastening (24.). Magdeburg behielt beim 13:9 die Nase mit vier Toren vorn.

Aber die MT ließ sich nicht beirren. Nach Elvar Örn Jonssons energischer Einzelaktion (29.) ging es beim Stand von 16:13 in die Pause. Alles noch drin. Am Spielverlauf änderte sich nach dem Wechsel aber erst einmal nichts. Okay, es wurde hektischer, ein bisschen zerfahrener, ansonsten: Magdeburg legte vor, und die MT rannte einem Rückstand hinterher.

Kurios: Zunächst scheiterte Kastening per Siebenmeter an Portner, wenige Sekunden später verwandelte der MT-Kapitän dann vom Siebenmeterstrich – 19:17 (39.). Und die MT biss weiter und glaubte an sich. Die Abwehr stand nun besser, und nach einem 3:0-Lauf, den der sehr gute Barrufet zum 21:20 vollendete, war der Spitzenreiter wieder dran (45.).

Spätestens jetzt verdiente sich die Partie schon aufgrund der Spannung den Titel Spitzenspiel. Blöd für die MT, dass sich SCM-Keeper Portner in dieser Phase als Faktor erwies und zudem Musche nicht nur reihenweise per Strafwurf, sondern auch nach blitzsauberem Tempogegenstoß zum 24:22 verwandelte (50.). So bog die Begegnung auf die Zielgerade ein.

Ging da noch was für die MT? Die Nordhessen gaben sich nie auf, auch nicht, als Saugstrup den Vorsprung erneut auf drei Treffer erhöhte. Die Parrondo-Mannschaft kämpfte sich abermals heran und stellte dank Jonssons Treffer zum 25:25 erstmals seit Anwurf auf Unentschieden (56.). Doch der amtierende Deutsche Meister schlug zurück. Angeführt von Gisli Kristjansson, der in den Schlussminuten dreimal traf, dazu zwei Glanztaten von Portner, brachten die Magdeburger einen 29:28-Sieg über die Ziellinie. (pm)

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