Bereits zum 19. Mal zeigt „The Travelling Art Gallery“ Werke der aufstrebende Kunstszene Südafrikas, aktuell im ruruHaus. Bis zum 14. Mai werden hier die farbenfrohen und emotionalen Werke von 26 südafrikanischen Galerie-Künstlern ausgestellt. Parallel dazu finden im Hallenbad Ost sowie in der Alten Brüderkirche zeitgleiche Ausstellungen statt.

„Taking south african art to the world and inviting the world to south africa“ (Südafrikanische Kunst in die Welt tragen und die Welt nach Südafrika einladen) – unter diesem Leitsatz startete die Künstlerinitiative nach erfolgreichem Crowdfunding bereits 2018. Durch die regional sehr kurze Saison und dadurch, dass es für südafrikanische Künstler fast unmöglich sei, international Galerien zu finden, ist die Idee zur reisenden Kunstgalerie entstanden, erklärt die Sprecherin der Künstlerinitiative, Barbara Lenhard. Das Konzept: zehntägige Pop-Up-Ausstellungen südafrikanischer Kunst in immer anderen Städten. Angefangen hat man mit 11 Künstlerinnen und Künstlern, mittlerweile sind es 26 im Alter von 29 bis 62, die ihre Werke bei „The Traveling Art Gallery“ ausstellen.

26 Künstlerinnen und Künstler präsentieren starke und höchst emotionale Werke

Die Gemälde, die im ruruHaus ausgestellt werden, sind so facettenreich wie das Land, aus dem sie stammen. Der Künstler Riaan Van Zyl malt abstrakt mit Motorenöl oder gestampfter Kohle in schwarz-weiß. Es geht in seinen Werken immer um das Thema Bewegung. Er hatte mehr als 30 Einzelausstellungen und zahlreichen Gruppenausstellungen national wie auch international. Sara Gaqa ist die einzige Künstlerin innerhalb der Ausstellung, die nicht in Südafrika geboren wurde, sie ist deutsch-iranischer Herkunft. Sie verliebte sich in einen südafrikanischen Mann, heiratete ihn und ist seitdem fasziniert von der Xhosa-Kultur, die sich auch in ihrer Kunst widerspiegelt. Sie zeigt in ihren starken Werken sehr eindrucksvolle „African Faces“. Edward Selematsela gründete in Johannesburg eine Kunstschule für benachteiligte Kinder. Seine Werke besitzen immer einen Afrikabezug und stellen oft Landschaften und das einfache Leben dar. Sarah Danes Jarrett sagt von sich selbst, sie tanze über die Leinwand. Ihre farbenfrohen Werke entstehen mit breiten Pinseln, mit denen sie über die ganze Leinwand malt. Die Konturen werden dann mit weißer Acrylfarbe gestaltet. Ihre Bilder sind stark und strotzen vor Energie. Cornè Therons Werken handeln von Individualität. Sie wirken verpixelt. Theron porträtiert in ihren Bildern oft Frauen, die sich unter Wasser befinden. „Ich experimentiere mit verschiedenen Glassorten als Filter, um meine Bilder zu erstellen. Ich liebe es, die Tatsache zu erforschen, dass unsere Augen nicht entwickelt sind, um unter Wasser zu sehen, weshalb die Bilder verschwommen sind“, erklärt die Künstlerin. Im Kontext steht bei ihr immer das Wasser als Metapher für unser Unterbewusstsein. Neben ihren Bildern im ruruHaus zeigt Cornè Therons aktuell ihre Ausstellung „Aqua“ im Hallenbad Ost.

„The Travelling Art Gallery“ findet bis zum 14. Mai täglich (außer montags) von 11-18 Uhr im ruruHaus, Obere Königsstraße 43, 34117 Kassel statt.

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