Esther und Ralf Scherfose

Der Maler Ralf Scherfose zeigt in seinem Bilderzyklus der „Stadtlandschaften“ kleinformatige Arbeiten, die den Blick auf urbane Landschaftsräume mit ihren vielgestaltigen Lichterscheinungen richten. Als Interpretation des städtischen Umfeldes vermitteln seine Arbeiten in Kombination konkreter und abstrakter Elemente visuelle Eindrücke der nächtlichen Stadt, die dominiert wird von Autoscheinwerfern, Werbetafeln, Straßenbeleuchtung und Lichtspiegelungen. Auffallend bei den Bildern ist, dass nirgendwo ein Mensch zu sehen ist. Das sei kein Zufall, erklärt Scherfose. Beim Konstruieren seiner Werke richtet er den Blick auf das Wesentliche. Menschen würden lediglich als Strich in den Bildern vorkommen. Das würde jedoch die gesamte Bildmäßigkeit zerstören. Wogegen ein Auto alleine von der Proportion und der Dimension eine Größe hat, die in das Bild komponiert werden kann.

Worum geht es bei den einzelnen Arbeiten? Der Künstler stellt Komposition und erschaffene Atmosphäre in den Fokus. „Mir geht es darum, dass das Bild im Vordergrund steht. Ich habe kein intimes Verhältnis zu Städten oder Autos. Es geht um den Zusammenhang, der das Ganze ins Auge fasst. Was mich interessiert, ist die Malerei an sich“, erklärt Scherfose weiter. Unter diesem Aspekt sei es extrem wichtig, wie man mit Farben, Flächen und Details umgeht. „Es ist ein ziemlich präzises Ausbalancieren.“ Auch wenn eine konkrete Verortung nicht im Mittelpunkt steht, rufen die Hauptstraßen, Gassen und Fußgängerzonen, die immer wieder von Lichtern umspielt werden, bei vielen Betrachtern Assoziationen hervor. „Diese Assoziationen sind geradezu zwangsläufig. Wir neigen dazu, Dinge, die wir sehen, mit solchen, die wir schon einmal gesehen haben, zu verknüpfen.“

Die Ausstellung findet bis zum 19. Juni im RealismusAtelier Scherfose, Schlangenweg 24, 34117 Kassel statt. Geöffnet ist Montag, Freitag, Samstag und Sonntag von 15 bis 19 Uhr.

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