Ein Mann wäscht sich in aller Öffentlichkeit fremdartige Schriftzeichen mit symbolischem Blut vom eigenen Körper. Diese spektakuläre Kunstperformance fand am Freitagabend vor dem Fridericianum statt. Bei den Schriftzeichen handelte es sich um verbotene Worte, die Sünden, die sich der irakische Künstler Ahmad Nabaz vom Körper wusch. Mit seiner blutigen Performance und die im Anschluss in der Violett Kunstgalerie aufgeführten Filme macht der Künstler auf Gewalttaten aufmerksam, die im Zusammenhang mit religiösen Fanatismus stehen.

Sichtbar durch Kunst

Ahmad Nabaz erzählt von grausamen Zuständen in seiner Heimat, von Krieg, von Unterdrückung und Mord. Die Filme oder die Botschaften dahinter erschüttern zutiefst. Er erzählt von jungen Frauen, die den Tod fanden, weil sie sich in den falschen Mann verliebt haben. Ihre Namen scheinen vergessen, doch durch seine Kunst macht Nabaz die Gräueltaten sichtbar. In seiner Heimat unterrichtet er an einer Universität, hat Familie und Kinder. Doch Fanatismus kennt keine Grenzen und so nutzt der Mann die Kunst, um die Welt auf die Missstände aufmerksam zu machen, die sich manchmal sogar vor unseren eigenen Augen abspielen.

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