Es gibt Abende, die hinterlassen ein warmes Gefühl – wie eine sanfte Meeresbrise, die durch die kalifornische Küste streicht. Torsten Goods‘ Konzert im Kasseler Theaterstübchen war genau so ein Abend. Auf seiner Soul Searching Tour präsentierte der Ausnahmegitarrist und Sänger sein aktuelles Album und bewies einmal mehr, warum er als „deutscher George Benson“ gehandelt wird.
Bereits mit den ersten Akkorden zog Goods das Publikum in seinen Bann. Seine Gitarre klang butterweich, seine Stimme hatte diese unverkennbare Mischung aus Soul, Jazz und einer Prise Blues. Unterstützt von einer erstklassigen Band – Christian Keymer an den Keys, Felix Lehrmann am Schlagzeug und Thomas Stieger am Bass – entfaltete sich ein Sound, der an die Westcoast-Vibes der späten 70er erinnerte.
Songs wie „Soul Searching“ und „I Had To Learn Not To Care“ spiegelten nicht nur die musikalische, sondern auch die persönliche Reise des Künstlers wider. Die soulige Tiefe, gepaart mit spielerischer Leichtigkeit, machte deutlich: Hier steht jemand auf der Bühne, der seine Identität gefunden hat – und das mit vollem Herzen lebt. Besonders beeindruckend: die virtuosen Gitarrensoli, die mal rasant, mal reduziert daherkamen, aber immer tief berührten. So langwierig der Entstehungsprozess der Songs war – Goods verarbeitete hier seine Autoimmunerkrankung, durch die der Verlust der Körperbehaarung verursacht wird, und die damit verbundene Identitätsfindung mit dem neuen Album – so facettenreich ist die Songsauswahl selbst. Nach groovigem Soul und einigen Jazz-Akzenten begeisterte Goods mit dem funky Mutmach-Song „Naked Funk“, den er zusammen mit Jazzmusiker Jan Miserre geschrieben hat.
Das Publikum belohnte jeden Song mit begeistertem Applaus. Die intime Atmosphäre des Theaterstübchens tat ihr Übriges – es fühlte sich fast an wie eine private Jam-Session unter Freunden. Nach einem Konzert voller Spielfreude verließ ein sichtlich glückliches Publikum den Saal. Torsten Goods und seine Band hatten geliefert: Feelgood Music auf höchstem Niveau – smooth, virtuos und berührend.